Landkreis & Verwaltung

Landkreis lässt Klinikum Hersfeld-Rotenburg 25 Millionen Euro Zuwendungen zukommen


Zuwendungen in Höhe von 25 Millionen Euro hat der Landkreis Hersfeld-Rotenburg zur Eigenkapitalstärkung der Klinikum Bad Hersfeld GmbH in zwei Tranchen zukommen lassen. Davon wurden zehn Millionen Euro im September und weitere 15 Millionen Euro im Dezember vergangenen Jahres ausgezahlt. Hinzu kam die Übernahme von Zins- und Tilgungsleistungen in Höhe von etwas mehr als zwei Millionen Euro durch den Landkreis. Für das Jahr 2022 hat der Kreistag mit den abschließenden Haushaltsberatungen die erneute Übernahme dieser Zins- und Tilgungsleistungen beschlossen. Hinzu werden die Zins- und Tilgungsleistungen für die 25 Millionen Euro Zuwendungen kommen. Mit diesen Zuschüssen macht der Landkreis Hersfeld-Rotenburg deutlich, dass auch im Jahr 2022 bereits gut vier Millionen Euro zur Stärkung des Klinikkonzerns Hersfeld-Rotenburg angesetzt sind.   

Der Betriebsrat des Klinikums Bad Hersfeld sowie Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender Torsten Warnecke sind sich einig, dass dies „nachhaltige Signale“ an den Klinikkonzern, seine Beschäftigten und die Bürgerinnen und Bürger für den kommunalen Erhalt des Klinikums seien. Zeige sich doch in den durch die Corona-Pandemie geprägten Zeiten, „wie wichtig gerade qualitativ hochwertige Krankenhausmedizin ist.“ Landrat Torsten Warnecke, der Betriebsratsvorsitzende Wolfgang Reim und Kerstin Röhrhoff von ver.di-Osthessen hatten sich zu einem Austausch getroffen, der nach Einschätzung der Teilnehmenden offen und konstruktiv verlief.

Blick auf die Zukunftsinvestitionen 

„Wir alle müssen mit Blick auf die Zukunftsinvestitionen nach vorne schauen“, so der Betriebsratsvorsitzende Wolfgang Reim und möchte damit vor allem die Belegschaft ermutigen. Viele Beschäftigte seien verunsichert oder fürchteten um ihren Arbeitsplatz: „Wenn das vorgelegte Konzept zur Neustrukturierung des Klinikums gefördert wird, dann wird es den Umzug des HKZ irgendwann geben, ja. Aber bis dahin bleibt das HKZ!“ Die Gewerkschaftssekretärin Kerstin Röhrhoff betonte, dass im Zuge der Umstrukturierung dann aber auch die Beschäftigung gesichert bleiben muss und Tarifstandards für alle Beschäftigten gewährleistet werden müssen: „Wir brauchen gleiche Tarifverträge und das kann in einem kommunalen Krankenhaus nur der TVöD sein.“ Röhrhoff und Reim begrüßen, dass die kommunale Trägerschaft des Klinikums erhalten bleiben soll.

Einigkeit bestand auch darüber, dass „ohne die engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter alle Überlegungen für ein flächendeckendes Gesundheitssystem nicht funktionieren“, so die Gesprächspartner. Dazu sei jedoch nach übereinstimmender Meinung die Neuaufstellung der Krankenhausfinanzierung dringend notwendig. Der Aufsichtsratsvorsitzende Torsten Warnecke sagt: „Vorhaltekosten der medizinischen Leistungen müssen ausgeglichen werden. Dazu gibt es im Koalitionsvertrag für die neue Bundesregierung positive Ansätze. Gerade die Corona-Pandemie und die finanzielle Situation der bundesdeutschen Krankenhäuser zeigen, dass nach Jahren des Stillstands dringender Handlungsbedarf herrscht.“


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