Einwanderung & Asyl

Flüchtlingsunterbringung: Lage entspannter als anderswo


„Wir stehen vergleichsweise gut da“, sagt Erster Kreisbeigeordneter Dirk Noll zur Situation, Unterkünfte für Geflüchtete im Landkreis zu finden.

Im Gegensatz zu anderen Landkreisen ist die Lage in Hersfeld-Rotenburg etwas entspannter. Das liege vor allem daran, dass der Landkreis Hersfeld-Rotenburg von Seiten des Landes keine Zuweisungen erhält, weil er seine Aufnahmequote erfüllt hat. „Diese Tatsache führt uns einmal mehr vor Augen, was für einen Überhang von aufgenommenen Asylsuchenden und Flüchtlingen wir in den vergangenen Monaten hatten“, so Noll.

„Unser Ziel ist es jetzt, zu schauen, dass wir für das zweite Quartal gut vorbereitet sind“, sagt Noll, denn dann rechnet der Kreis wieder mit zugewiesenen Flüchtlingen. Aktuell sucht der Kreis proaktiv nach Wohnungen und mietet diese auch an.

„Was wir vermeiden wollen, sind Turnhallen, Dorfgemeinschaftshäuser oder Notunterkünfte einzurichten. Sind die Flüchtlinge in eigenen Wohnungen untergebracht, gelingt die Integration in die Gesellschaft auch besser“, erklärt Frank Hildebrand, Fachdienstleiter Migration Asyl.

Dass der Landkreis Hersfeld-Rotenburg aktuell keine Zuweisungen erhält, heißt nicht, dass es keinen Zuzug von Geflüchteten gibt. Es gebe immer wieder Geflüchtete, die beispielsweise wegen Familienzusammenführungen oder vorhandenen Netzwerken nach Hersfeld-Rotenburg kommen, so Hildebrand.

Aktuell verfügt der Landkreis über acht Gemeinschaftsunterkünfte einschließlich der Erstaufnahmeeinrichtung in der Berliner Straße in Bad Hersfeld. Die ist mit 100 Plätzen auch die größte Unterkunft des Landkreises. Aktuell leben dort 70 Frauen, Männer und Kinder. Neben den Gemeinschaftsunterkünften hat der Landkreis zahlreiche Häuser und Wohnungen angemietet. Davon sind derzeit fünf Wohnungen und zwei Häuser nicht belegt. Einige freie Plätze gibt es in Fraueneinrichtungen und einer Gemeinschaftsunterkunft für Männer. „Das ist unser Puffer“, so Hildebrand. Dem Kreis stehen auch noch freie Plätze in drei Ferienhäusern zur Verfügung. Dennoch sucht der Landkreis weiter nach geeignetem Wohnraum.

„Danke für die große Solidarität und Hilfsbereitschaft“

„Dass wir uns jetzt in dieser relativ ruhigen Lage befinden, verdanken wir nicht zuletzt auch der großen Solidarität und Hilfsbereitschaft unserer Bürgerinnen und Bürger, die so viele Geflüchtete aufgenommen haben“, betont Erster Kreisbeigeordneter Dirk Noll. „Dafür möchten wir uns ganz herzlich bedanken.“

Was die Kreisverwaltung und alle anderen Beteiligten vor Herausforderungen stellt, ist die Versorgung der Geflüchteten mit genügend KiTa-und Schulplätzen sowie die ärztliche Versorgung. Dies liegt vor allem daran, dass der Landkreis in den Monaten März bis Mai 2022 so viele Geflüchtete aufgenommen hat wie in den Jahren 2014 bis 2017 zusammen. Insgesamt waren das 2.445 Menschen, wovon mittlerweile wieder rund ein Drittel in die Ukraine zurückgekehrt ist.


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