Ehrung
Pflegemedaille für Gudrun Roppel aus Weiterode
Bei einem Festakt im Schloss Biebrich wurde Gudrun Roppel aus dem Bebraer Stadtteil Weiterode am Donnerstag mit der Hessischen Pflegemedaille ausgezeichnet. Die 74-Jährige erhielt die Medaille aus den Händen von Ministerpräsident Boris Rhein und Sozial- und Integrationsminister Kai Klose. Mit der Auszeichnung würdigten sie das außergewöhnliche Engagement und die selbstlose Pflege der 74-Jährigen. Neben Gudrun Roppel wurden sechs weitere Bürgerinnen und Bürger mit der Pflegemedaille geehrt.
Die Pflege gilt als eine der bedeutendsten sozialen Herausforderungen, und gerade die häusliche Pflege wird als Akt der Menschlichkeit und eine tragende Säule für die Gesellschaft betrachtet. Bei der Verleihung der Pflegemedaille des Landes Hessen betonte Ministerpräsident Rhein die beeindruckende Zahl von mehr als 80 Prozent aller Pflegebedürftigen, die in Hessen zu Hause versorgt werden. Dies verdeutlicht die Bedeutung und Wertschätzung für das Pflegepersonal, das sich der verantwortungsvollen Aufgabe der häuslichen Pflege annimmt.
Seit über 12 Jahren kümmert sich Gudrun Roppel um ihre Schwiegermutter
Die fünffache Mutter erhielt die Pflegemedaille für ihr anhaltendes Engagement bei der Pflege ihrer Schwiegermutter Christine Roppel. Seit über 12 Jahren kümmert sich die ehemalige Landwirtin im gemeinsam bewohnten Haus im Bebraer Stadtteil Weiterode um ihre Schwiegermutter. Weil ihre Sehfähigkeit im Jahr 2010 abgenommen hat, ist sie seitdem auf häusliche Pflege und Versorgung angewiesen. In 2013 erblindete die heute 100-Jährige vollständig. Von Beginn an kümmerte sich Gudrun Roppel um ihre Schwiegermutter, die seit der vollständigen Erblindung eine noch umfassendere Betreuung rund um die Uhr benötigt. Die 100-Jährige muss bei vielen Alltagsaktivitäten unterstützt werden, was Gudrun Roppel stets mit liebevoller Zuwendung und Geduld erfüllt.
Der Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernent des Landkreises Hersfeld-Rotenburg Dirk Noll und der Erste Stadtrat von Bebra Ernst-Olaf Mende gratulierten in Wiesbaden persönlich.
„Über den Pflegezeitraum von über 12 Jahren hinweg hat Gudrun Roppel ihr eigenes Leben fast völlig in den Hintergrund gestellt und auf viele private Aktivitäten verzichtet, um ihrer Schwiegermutter den Verbleib im gemeinsam bewohnten Haus zu ermöglichen“, sagte Noll und ergänzte: „Mit großem Engagement opfern Sie Ihre Kraft und Zeit über jedes zumutbare Maß für die unentgeltliche häusliche Pflege und Betreuung. Diese außergewöhnliche Hingabe verdient höchste Anerkennung.“
Die Auszeichnung mit der Pflegemedaille kann Gudrun Roppel nicht zuletzt ihrem Bruder Hans-Martin Kümmel verdanken. Er reichte den Antrag für die Ehrung ein, um damit das außerordentliche Engagement seiner Schwester zu würdigen.
Hintergrund: Hessische Pflegemedaille
Mit der Pflegemedaille drückt die Landesregierung Dank und Anerkennung für langjährige unentgeltliche Pflege und Betreuung im häuslichen Bereich aus. In diesem Jahr erhielten neben Gudrun Roppel aus dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg Rudolf Friedrich Fischer und Karl-Georg Meininger aus dem Main-Kinzig-Kreis, Heinrich Immel, Ilka Kleinsteuber und Karl Richter aus dem Landkreis Marburg-Biedenkopf und Hilde Schleufe aus dem Landkreis Gießen die Auszeichnung.