Frauen & Gleichstellung

Kein Kompliment: Bundesweiter Aktionstag gegen "Catcalling"


Das Frauen- und Gleichstellungsbüro der Kreisverwaltung Hersfeld-Rotenburg beteiligt sich am Freitag, 9. Juni am nationalen Anti-Catcalling-Tag. Damit stehen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Corinna Zehender und ihre Stellvertreterin Christel Zimmermann in einer Reihe mit zahlreichen Gleichstellungsbeauftragten auf kommunaler Ebene.

„Noch immer ist vielen Menschen nicht bewusst, dass Catcalling kein Kompliment ist. Um dies zu verdeutlichen, bringen wir die Anti-Catcalling-Aktion auch in unseren Landkreis“, so Corinna Zehender: „Darüber hinaus erhoffen wir uns, mit der Aktion Impulse für die Stadt- und Ortsplanung der Kommunen in unserem Landkreis geben zu können.“

Was ist Catcalling?

Pfeif- oder Kussgeräusche, aufdringliche Blicke, anzügliche Sprüche und übergriffige Nachrichten auf Social Media: Das alles sind Beispiele für sogenanntes Catcalling, das sich vor allem gegen jüngere Frauen richtet. Unter dem Begriff werden verschiedene Arten der sexuellen Belästigung ohne Körperkontakt im öffentlichen Raum zusammengefasst. Für Betroffene hat Catcalling meist Folgen. Sie meiden beispielsweise bestimmte Bereiche im öffentlichen Raum und können sich nicht mehr unbefangen in der Öffentlichkeit bewegen.

Nach einer Studie des Bundeministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) erleben 44 Prozent der Frauen, aber auch 31 Prozent der Männer in Deutschland Situationen, in denen sexistische Übergriffe an sie adressiert sind.

„Catcalling ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, das überall auftauchen kann“, sagt Zehender. 

Catcalling ist aktuell weder ein Straftatbestand, noch eine Ordnungswidrigkeit. Der Deutsche Juristinnenbund kritisiert das bereits seit 2021.

Aktion zum Anti-Catcalling-Tag

Um das Thema in den Fokus zu rücken, werden im Zeitraum von Juni 2023 bis Mai 2024 Betroffene ermuntert, ihre erlebten Übergriffe per Mail an das Frauen- und Gleichstellungsbüro der Kreisverwaltung zu melden (keinkompliment@hef-rof.de). Hier werden die Hinweise gesammelt, dokumentiert und für eine Aktion im kommenden Jahr vorbereitet. Alle Personen, die betroffen sind oder einen Vorfall bei einer anderen Person mitbekommen haben, sind aufgerufen diese zu melden. Als Informationen werden möglichst die Art des Übergriffs sowie konkrete Angaben von Ort, Datum und Uhrzeit benötigt.

Hashtag Kein Kompliment


Am Anti-Catcalling-Tag 2024 werden regional organisierte Aktionsgruppen die eingegangenen Taten mit Kreide an den Orten sichtbar machen, wo sie passiert sind. So soll „Catcallern“ gezeigt werden, dass ihr Verhalten eben kein Kompliment ist.

Ansprechpartnerinnen vor Ort sind Corinna Zehender und Christel Zimmermann vom Frauen- und Gleichstellungsbüro des Landkreises. Sie sind telefonisch unter 06621/87-7300 und per Mail unter fug@hef-rof.de erreichbar.


Schlagworte zum Thema

Frauen- und Gleichstellungsbüro 


Kontakt

Pressesprecherin Jana Gutsche

+49 6621 87-9103


                                                                                                                             Weitere Pressemitteilungen