Kinder, Jugend & Familie
Auftaktveranstaltung „Präventionsketten Hessen“ im Landratsamt Bad Hersfeld
Anfang der Woche haben mehr als 100 Fachkräfte aus verschiedenen Arbeitsfeldern im Rahmen des Fachtages „Gemeinsam für Kinder“ über die Folgen von Kinderarmut, Kinderrechte und soziale Ungleichheit diskutiert. Die Veranstaltung fand im Kreistagssitzungssaal im Landratsamt statt und markierte den Auftakt des Landesprogramms Präventionsketten Hessen. Organisiert wurde der Fachtag vom Fachdienst Kinder- und Jugendhilfe des Landkreises Hersfeld-Rotenburg.
Erster Kreisbeigeordneter und Sozialdezernent Dirk Noll sagte zu Beginn der Veranstaltung: „Um Kindern zu ermöglichen, erfolgreich aufzuwachsen und Kindern aus benachteiligten Familien gleiche Chancen zu bieten, braucht es das Zusammenwirken verschiedener Arbeitsbereiche.“
Das sahen auch die zahlreichen Fachkräfte aus den Bereichen Gesundheit, Bildung und Betreuung, Kinder- und Jugendhilfe, Arbeit, Soziales und Umwelt so, die zusammengekommen waren, um sich für Kinder stark zu machen. Auch Landrat Torsten Warnecke und Anette Kranz, Leiterin des Fachdienstes Kinder- und Jugendhilfe begrüßten die Anwesenden.
Experten-Vorträge am Vormittag
In einem Einführungsvortrag machte der Experte Professor Dr. Christoph Butterwegge, der einer der bekanntesten Ungleichheitsforscher im deutschsprachigen Raum ist, deutlich, wie sich schon bei Kindern und Jugendlichen die Unterschiede hinsichtlich Gesundheit, Bildung, Wohnen, Freizeit und Teilhabe verschärfen. So bleiben vielen Kindern aus sozial benachteiligten Familien Chance verwehrt. „Wenn die Gesellschaft eine Zukunft haben will, muss sie mehr Gleichheit und Gerechtigkeit verwirklichen“, resümierte Butterwegge.
Nicole Waliczek, Mitarbeiterin der Landeskoordinierungsstelle Präventionsketten Hessen, stellte in ihrem anschließenden Vortrag einen Weg vor, um Folgen von Kinderarmut zu mildern, Kinderrechte im kommunalen Handeln zu verankern und Gesundheit zu fördern. Einen Einblick in die Situation von Kindern im Landkreis Hersfeld-Rotenburg und die bisherigen Aktivitäten der Kreisverwaltung im Landesprogramm gab Mareike Zielke, die im Landratsamt das Projekt Präventionsketten betreut.
Workshops ergänzten das Programm
Am Nachmittag verteilten sich die Teilnehmenden auf Workshops zu Themen wie Gesundheitsförderung, soziale Ungleichheiten in Betreuung und Bildung, Bedeutung von Kinderrechten im Alltag und Planung von präventiven Angeboten.
„Im weiteren Verlauf des Projekts werden wir die Anregungen und Ergebnisse sortieren, priorisieren und weiterentwickeln“, erklärt Mareike Zielke: „Neben der strategischen Arbeit auf Fachkräfteebene wird in diesem Jahr die Beteiligung von Kindern und Familien eine zentrale Rolle spielen.“
Wichtig sei zudem zu bedenken, dass es einige Zeit brauchen wird, die Präventionsketten zu etablieren, da ein solches Projekt nicht von heute auf morgen umgesetzt werden könne.
Hintergrund
Das Landesprogramm Präventionsketten Hessen wird durch das Hessische Ministerium für Familien, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege (HMFG) und die Auridis Stiftung gefördert. Die Landeskoordinierungsstelle ist bei der Hessischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V. (HAGE) mit Sitz in Frankfurt am Main angesiedelt.
Kontakt Landkreis Hersfeld-Rotenburg
Fachdienst Kinder- und Jugendhilfe
Koordination Landesprogramm Präventionsketten
Mareike Zielke
E-Mail: m.zielke@hef-rof.de
Telefon: 06621 87-5220
Schlagworte zum Thema
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