Frauen & Gleichstellung
Frauen- und Gleichstellungsbüro organisierte Fachtag zum Thema Täterarbeit
Ende des vergangenen Jahres fand im Landratsamt in Bad Hersfeld ein Fachtag zum Thema Täterarbeit statt. Organisiert wurde die Veranstaltung, die sich an Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Institutionen richtete, vom Frauen- und Gleichstellungsbüro des Landkreises und vom AWO Kreisverband Werra-Meißner e.V.
Als Referenten konnten Susanne Weise, Leiterin der Beratungsstelle für Schwangerschaft, Familie und Sexualität bei der Arbeiterwohlfahrt im Werra-Meißner-Kreis und Ralf Ruhl, der dort als Täterberater tätig ist, gewonnen werden. Die beiden berichteten den Teilnehmenden von ihren Erfahrungen um Arbeitsfeld der Täterarbeit und gaben in verschiedenen Workshops wichtige Hilfestellungen zur Verstetigung eines Beratungsangebots. Ralf Ruhl informierte zudem über die Erfolge seiner Arbeit. So erklärte er, dass sich betroffene Frauen und Kinder wesentlich sicherer fühlen, wenn der Täter ein mehrmonatiges Training durchlaufen habe. Darüber hinaus ist erwiesen, dass ein Drittel der Täter nach Abschluss des Beratungsprozesses nicht mehr gewalttätig wird.
Hintergrund
Die Umsetzung der Istanbul-Konvention, die verbindliche Rechtsnormen gegen Gewalt an Frauen und häusliche Gewalt schafft, ist eine Pflichtaufgabe für Bund, Länder und Kommunen. Der Runde Tisch gegen häusliche und sexualisierte des Landkreises Hersfeld-Rotenburg hat den Ausbau der Täterberatung als Umsetzungs-Ziel definiert. Die Konvention verpflichtet dazu, Programme einzurichten, die Täter lehren, von Gewalt geprägte Verhaltensmuster zu verändern und ein gewaltfreies Verhalten anzunehmen. Bislang ist dieses Angebot im Kreis nur unzureichend vorhanden. Der Fachtag Täterarbeit unterstreicht, dass die Implementierung eines solchen Angebots wichtig ist.
Schlagworte zum Thema
Frauen & Gleichstellung AWO Kreisverband Werra-Meißner Istanbul-Konvention