Region

Immer noch: Landkreis Hersfeld-Rotenburg wird weiter als Endlagerstandort untersucht


Der Landkreis Hersfeld-Rotenburg soll weiterhin eine Rolle in der Suche nach einem Standort für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle spielen. Wie die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) in der aktuellen Phase des Auswahlprozesses bekannt gegeben hat, werden die zuvor identifizierten Teilgebiete im Landkreis weiterhin untersucht und gehören möglicherweise zu den sogenannten Standortregionen, die für die nächste Stufe des Prozesses vorgesehen sind. Landrat Torsten Warnecke zeigt sich davon enttäuscht und irritiert.

Prozess läuft bereits seit einiger Zeit

In der ersten Phase der Endlagersuche wurden deutschlandweit Areale in sogenannten Teilgebieten ausgewiesen, die auf wissenschaftlicher Basis im Hinblick auf das Gestein im Untergrund als potenziell geeignete Standorte für die sichere Lagerung hochradioaktiver Abfälle galten. Diese Teilgebiete wurden in einem Zwischenbericht der BGE 2020 veröffentlicht. Auch im Landkreis Hersfeld-Rotenburg wurden Bereiche als Teilgebiete identifiziert, die aufgrund des vorkommenden Steinsalzes als möglich erachtet wurden. Bislang wurde das Gebiet noch nicht ausreichend untersucht, sodass die Region weiterhin als mögliches Endlager in Frage kommt.

„Die Entscheidung der BGE, unseren Landkreis weiterhin im Auswahlverfahren zu belassen, ohne dass bislang eine ernsthafte Untersuchung unserer Teilgebiete stattgefunden hat, enttäuscht mich sehr. Schließlich hat im Landkreis der Bergbau Tradition: Ob Kupfer, Schwerspat, Alaun, Eisen, ob Salze oder Kali, Gips oder Erden und Sande. Der Bergbau hat Tradition über Jahrhunderte. Es ist daher für die Bürgerinnen und Bürger in unserer Region absolut unzumutbar, weiter in einem Verfahren zu verharren, das fundierte, wissenschaftliche Erkenntnisse nicht umsetzt“, so Landrat Torsten Warnecke: „Die Fachleute erkennen nicht, dass geritztes Gebirge, wie es dieses hier bei uns im Landkreis gibt, ein Ausschlusskriterium für einen Endlager-Standort ist. Es lässt mich irritiert zurück, dass stattdessen fast ein Drittel von Bayern aus der Untersuchung herausfällt.“


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