ArchivWesen

Grundsteinlegung für das Stadt- und Kreisarchiv in Bad Hersfeld


Rund ein Vierteljahr ist seit dem ersten Spatenstich an der Antoniengasse vergangen – am Mittwoch, 5. März, ist mit dem Einlassen der Zeitkapsel ein weiterer Meilenstein beim Bau des Stadt- und Kreisarchives erreicht worden.

Bad Hersfelds Bürgermeisterin Anke Hofmann, Landrat Torsten Warnecke, Nachbarinnen und Nachbarn, Vertreterinnen und Vertreter der Kreis- und Stadtpolitik sowie künftige Nutzende sind zur offiziellen Grundsteinlegung für den Archivneubau gekommen.

Anke Hofmann begrüßte die Gäste, gab einen Überblick über die Planungsschritte und erläuterte, dass die sichere und vorschriftsmäßige Aufbewahrung von Archivgütern eine Pflichtaufgabe für Stadt und Landkreis ist. Auch an die Räume an sich sind bestimmte Anforderungen geknüpft: Temperatur und Feuchtigkeit müssen in einem klar definierten Bereich liegen, der nur mithilfe bestimmter Technik eingehalten werden kann.

„Wir freuen uns, dass der Bau des Stadt- und Kreisarchivs im Zeitplan liegt. An diesem Ort soll unsere Geschichte bald für jeden greifbar sein. Mit der heutigen Grundsteinlegung und dem Vergraben einer Zeitkapsel machen wir wiederum die Geschichte dieses Bauprojektes greifbar“, sagte Anke Hofmann.

Auch Torsten Warnecke richtete einige Worte an die Anwesenden:

„Mit dem Bau unseres Stadt- und Kreisarchivs bewahren wir nicht nur die Geschichte unserer Region, sondern schaffen auch einen Ort, der der jetzigen und zukünftigen Generationen Einblicke in unsere Zeit gewährt. Die Zeitkapsel, die wir heute vergraben, ist ein Symbol dafür: ein Gruß aus der Gegenwart an die Zukunft – genau wie die Dokumente und Schätze, die dieses Archiv beherbergen wird", so Landrat Torsten Warnecke.
Eine Gruppe von neun Personen steht in einer Reihe auf der Baustelle. Im Hintergrund sind Baugerüste und der Rohbau des entstehenden Gebäudes zu sehen.

Schließlich gab Matthias Tscheuschler vom Architekturbüro TPMT einen aktuellen Einblick in den Baufortschritt. Denn seit dem Spatenstich hat sich bereits einiges getan: Wo im November nur eine leere Schottergrube zu sehen war, wächst das Archiv jetzt bereits in die Höhe. Das Fundament für den Neubau ist bereits gegossen und erste Mauern eingeschalt worden.

Anke Hofmann und Landrat Torsten Warnecke ließen die silberne Kapsel in die Tiefe. Wer sie eines Tages ausgräbt, wird darin eine aktuelle Tageszeitung, die Archivsatzung sowie Dokumente zum Bauvorhaben, zum Archivverbund und den Institutionen Stadt und Landkreis vorfinden.

 

Allgemeine Informationen

Bauherr des Gebäudes ist die Stadt Bad Hersfeld. Sie vermietet die zum Kreisarchiv gehörigen Gebäudeteile an den Landkreis. Von den rund 1.300 Quadratmetern des Archivs werden mehr als die Hälfte (735 Quadratmeter) von Stadt- und Kreisarchiv später gemeinsam genutzt, um die im Vorfeld identifizierten Synergieeffekte eines gemeinsamen Betriebs voll auszuschöpfen. Zusammen mit den jeweiligen eigenen Flächen wird letztendlich die Stadt 52,7 Prozent, der Landkreis 47,3 Prozent aller Archiv- und Büroräume nutzen.

Das Baubudget für den Bau des Archivgebäudes beträgt insgesamt 10,1 Millionen Euro. Die Kreisstadt und der Landkreis erwarten eine Förderung von Bund, Land und Stadt im Rahmen der Städtebauförderung in Höhe von ca. 7 Millionen Euro. Die verbleibenden Kosten werden vom Landkreis Hersfeld-Rotenburg und der Stadt Bad Hersfeld aufgebracht.

Das Ende der Bauarbeiten und die Übergabe des Gebäudes sind für September 2026 geplant. Anschließend werden alle Bürgerinnen und Bürger in Zukunft im modernen Lesesaal und Multifunktionsraum die Möglichkeit haben, sich umfassend mit der Geschichte des Landkreises Hersfeld-Rotenburg und der Kreisstadt auseinanderzusetzen.

Auch jene Gemeinden des Landkreises, die alleine keine Einlagerung vornehmen und Mitglied des Kommunalen Archivverbundes Hersfeld-Rotenburg sind, haben das Landkreis-Angebot zur Archivierung ihrer Bestände nach archivfachlichen Standards angenommen.

Nach der Fertigstellung des Archivgebäudes wird von der Kreisstadt dann mit dem zweiten Baustein der Quartiersgestaltung Antoniengasse begonnen: der städtebaulichen Neugestaltung des Platzes vor dem Archiv.

Dieser wird sich, wie auch das neue Archivgebäude, an dem Siegerentwurf des Hochbauwettbewerbs orientieren. Das Architekturbüro TPMT aus Berlin hatte sich damit bei der entscheidenden Jurysitzung während des Hessentages 2019 gegen 22 Mitbewerber durchgesetzt.

Zur erfolgreichen Neugestaltung des Areals werden auch private Investitionen in Millionenhöhe beitragen. Der VR-Bankverein Bad Hersfeld-Rotenburg wird seine umfassende Umgestaltung des benachbarten, ehemaligen Herkules-Standortes schon im Jahr 2025 fertigstellen. Ein weiterer Investor wird zukünftig eine noch bestehende Baulücke am Platz schließen.


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