Kreis verzichtet auf Gebühr für Trichinenuntersuchung beim Schwarzwild
Der Landkreis Hersfeld-Rotenburg hat ab sofort die Gebühr für die Trichinenuntersuchung bei Wildschweinen ausgesetzt. Hintergrund ist die sich stetig in Europa ausbreitende Afrikanische Schweinepest. Durch den Wegfall der Gebühr soll für Jäger ein Anreiz geschaffen werden, mehr Schwarzwild zu erlegen, um eine Ausdünnung des Schwarzwildbestandes zu erreichen.
Der Kreistag hat deshalb mit klarem Votum beschlossen, ab sofort und befristet bis zum 31. Dezember 2019 auf die Gebühr für die Trichinenuntersuchung zu verzichten. Allerdings gilt dies nur bei der Entnahme und Abgabe der Proben durch Jagdausübungsberechtigte. Hierfür werden derzeit noch 5,50 Euro pro Probe fällig. Wildschweine mit einem Gewicht unter 20 kg waren bereits in der Vergangenheit von der Gebühr befreit. Der Wegfall der Gebühr betrifft folglich nicht Proben, die durch amtliches Personal entnommen werden. Hier werden weiterhin Gebühren erhoben.
Die hierfür notwendige Änderung der Gebührensatzung wird heute bekannt gegeben (Amtliche Bekanntmachungen dieser Zeitung) und tritt ab dem morgigen Freitag in Kraft.
"Die für den Menschen ungefährliche Tierseuche hat sich seit Jahren immer weiter ausgebreitet und hat seit dieser Woche nicht mehr nur Staaten östlich der Bundesrepublik Deutschland, sondern nun auch Belgien heimgesucht", erläutert Dr. Thomas Berge, Fachdienstleiter Veterinärwesen und Verbraucherschutz beim Landkreis: "Da es keinen wirksamen Impfstoff gegen diese Viruserkrankung gibt, bleibt nur die Möglichkeit, den Erreger von Hausschweinebeständen fern zu halten und das Übertragungsrisiko in der Wildschweinpopulation zu reduzieren."