Suedlink-Trasse: Netzbetreiber geben Vorschlagskorridor bekannt
Der voraussichtliche Verlauf der Suedlink-Stromtrasse von Nord- nach Süddeutschland nimmt Gestalt an: Die Trassenbauer Tennet und TransnetBW haben heute in Berlin ihren Vorschlagskorridor der Stromautobahn bekannt gegeben. Dieser Korridor sei laut Tennet das Ergebnis umfangreicher Detailuntersuchungen und soll von Schleswig-Holstein über Westniedersachsen, Nordhessen und Südthüringen nach Bayern und Baden-Württemberg verlaufen. Der Landkreis Hersfeld-Rotenburg ist dabei nicht betroffen und kann aufatmen. Bereits kurz nach Bekanntwerden gibt es erste Reaktionen.
Hersfeld-Rotenburgs Landrat Dr. Michael Koch ist sichtlich erleichtert: „Ich bin glücklich, dass unsere naturschutzrechtlichen und fachlichen Bedenken bei den Vorhabenträgern Gehör gefunden haben. Im Falle einer Realisierung der Suedlink-Trasse wäre im Landkreis Hersfeld-Rotenburg eine ganze Zahl an geschützten Arten und besonders schützenswerten Gebieten bedroht gewesen.“ Koch befürchtete zudem massive Nachteile für die Bevölkerung: „Auch eine drohende Überbündelung durch bereits bestehende sowie in Planung befindliche Eisenbahnverbindungen, Autobahnen, Strom- und Gasleitungen haben zur Debatte gestanden. Dies haben wir im Vorfeld substantiiert dargelegt.“
Der Landrat dankt seinen Mitarbeitern im Fachbereich Bau und Umwelt sowie allen Bürgermeistern und deren Bediensteten, die sich im Vorfeld engagiert und alle entgegenstehenden Gründe die Bedenken zugeliefert haben: „Es zeigt sich einmal mehr: Fleißarbeit lohnt sich!“
Dennoch weißt Koch darauf hin, dass die Vorzugstrasse noch nicht festgelegt ist: „Eine Letztentscheidung ist noch nicht gefallen!“ Das förmliche Verfahren, das durch das Netzausbaubeschleunigungsgesetz (NABEG) geregelt ist, bleibe abzuwarten. Auf Basis der Unterlagen von Tennet und des offiziellen Beteiligungsverfahrens entscheidet die Bundesnetzagentur voraussichtlich erst Ende 2020 über den tatsächlichen Verlauf der Suedlink-Trasse. „Nun ist die Bundesnetzagentur am Zuge und wir bleiben am Ball“, so Koch abschließend.
Der Landkreis Hersfeld-Rotenburg und Suedlink in den Medien:
→ Im Gespräch mit FFH erklärt Landrat Dr. Michael Koch, wieso er gegen Suedlink in Hessen ist.