Social Coach Philipp Gebhardt verbessert die Vermittlungsfähigkeit
Im Kommunalen Jobcenter des Landkreises Hersfeld-Rotenburg sind vorrangig Fallmanager angestellt. Eine Ausnahme stellt Philipp Gebhardt dar. Er arbeitet als Social Coach Ü25 beim Fachdienst Hersfeld-Stadt.
Der 33-Jährige wollte schon immer mit Menschen arbeiten. Aus diesem Grund absolvierte er ein Lehramtsstudium in Geschichte und Germanistik. „Mir kam aber das Pädagogische dabei viel zu kurz“, erklärt er. Deswegen traf er die Entscheidung, ein Studium der Erziehungswissenschaften anzuhängen. Nach dem Studium in Tübingen verschlug es ihn im Dezember 2017 zum Landkreis.
Dort tritt er immer in Erscheinung, wenn das Fallmanagement den Menschen das freiwillige Socialcoaching anbietet. In der Regel beginnt die Arbeit in einem ersten Gespräch, in dem alle drei Parteien anwesend sind. Ab dem Zeitpunkt ist der Social Coach als Vermittler zwischen Klienten und Fallmanagern tätig und versucht die Vermittlungsfähigkeit der Menschen zu verbessern. Die weiteren Gespräche finden meist im privaten Rahmen statt: „Zu Hause fühlen sich die Leute wohler, sie vertrauen mir im Gespräch viel mehr an. Auch, weil ich nicht für Leistungen zuständig bin.“
Während seiner Arbeit hat er vor allem mit den Problemen der Menschen zu tun. „Anfangs kann man schlecht einschätzen, welche Probleme noch auf einen zukommen – es ist vieles möglich“, so Gebhardt. Der Berg von Problemen wird dann portioniert, sodass man ihn leichter zum Schmelzen bringen kann. Das beschleunigt erste Erfolgserlebnisse, die sowohl für die Menschen als auch ihre Fallmanager sehr wichtig sind. Die Problemlagen sind individuell: Sucht, psychische Erkrankungen, drohende Obdachlosigkeit. Um diese zu lösen arbeitet er mit einem internen und externen Helfernetzwerk zusammen. „Jeder Mensch ist anders. Mal wird mehr Unterstützung benötigt, mal weniger. Diese Vielschichtigkeit sorgt dafür, dass ich sehr viel Spaß an meinem Job habe.“ Die Arbeit als Social Coach fußt auf drei wesentlichen Fundamenten: Beratungshaltung, Beratungsmethoden und Beratungsfachwissen. Der wichtigste Punkt ist die Haltung gegenüber den Menschen. Hier spielen Empathie, Aufgeschlossenheit und Sensibilität eine große Rolle.
Ziel der Arbeit ist es, letztendlich zu versuchen die Probleme nach Wichtigkeit zu lösen und somit die Vermittlungsfähigkeit der Menschen zu steigern und ihre Position auf dem Arbeitsmarkt zu stärken. Das ist sehr kleinschrittig und kann Wochen, Monate oder manchmal sogar Jahre dauern. Wenn eine gewisse Stabilität bei den Menschen erreicht wurde, dann gehen die Fälle zurück in die Vermittlung und der Social Coach zieht sich langsam zurück. Das bedeutet aber nicht das Ende der Arbeit – der nächste Fall mit seinen eigenen Problemen wartet schon.