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Neues Youtube-Angebot für Kinder und Eltern

Die Corona-Pandemie hat in den vergangenen 15 Monaten so manchen Stillstand erzwungen, in der Musikschule des Landkreises Hersfeld-Rotenburg musste indes kaum Unterricht ausfallen. „Wir hatten keinen kompletten Lockdown und haben fast durchweg unterrichtet“, berichtet Leiter Timo Wichmann – wenn auch anders als sonst. Denn die Musikschule hat schon frühzeitig digitale Möglichkeiten genutzt, um die im Normalfall über 1000 Schülerinnen und Schüler trotz des Coronavirus unterrichten zu können, und im Laufer der Pandemie weiter technisch aufgerüstet. Dass Timo Wichmann in diesem Bereich ohnehin versiert ist, dürfte sich positiv ausgewirkt haben.

Etwa 90 Prozent der Schüler nehmen den Online-Unterricht an, sagt der Musikschul-Leiter, wobei sich die Erwachsenen etwas schwerer täten als die Jugendlichen. Nur einzelne Schüler hätten gar kein Interesse am alternativen Distanzunterricht per Computer, Tablet oder Smartphone. 

Nicht möglich ist neben Ensembleproben in größeren Gruppen aktuell allerdings die musikalische Früherziehung (siehe Artikel unten), sodass die Zahl der aktiven Schüler auf derzeit rund 750 geschrumpft ist.

Finanziell sei die Situation aber zu verkraften, so Wichmann, denn die Investitionen für neue Angebote hielten sich in Grenzen. Da die Lehrkräfte nicht nur mit eigenen Instrumenten, sondern vielfach auch schon mit digitaler Technik ausgestattet waren, seien kaum teure Neuanschaffungen nötig gewesen. Als kommunale Musikschule wird diese vom Land Hessen, vom Landkreis sowie von Sponsoren unterstützt.

Nun haben Wichmann und seine Kollegen quasi täglich die Inzidenz im Blick, um sofort auch wieder mit dem Präsenzunterricht starten zu können, sobald und wo es erlaubt ist. Solange die allgemeinbildenden Schulen nicht wieder öffnen dürfen, gelte dies aber eben auch für die Musikschulen. Ein Thema sei diesbezüglich auch die Testpflicht – klar sei aber, dass die Musikschule selbst keine Tests zur Verfügung stellen wird.

Wichmann und sein Team sind inzwischen zwar erprobt, er fürchtet aber auch: „Die nächste Wiedereröffnung wird komplizierter als die letzte.“

Kurze Youtube-Videos für die musikalische Früherziehung

So gut der digitale Musikunterricht in fast allen Bereichen funktioniert, schwierig umsetzbar ist der Distanzunterricht laut Musikschulleiter Timo Wichmann für die musikalische Früherziehung. Der Unterricht für die Jüngsten konnte zwischenzeitlich bis vergangenen November nur im Freien stattfinden und ist seit Herbst, bedingt durch die danach folgenden Verordnungen und Lockdowns, gar nicht mehr als Präsenzveranstaltung möglich gewesen.

26051939 keine angst vor neuen wegen evgenia trieschmann und musikschul leiter timo wichmann beim testlauf fuer einen livestream mit entsprechender Keine Angst vor neuen Wegen: Evgenia Trieschmann und Musikschul-Leiter Timo Wichmann beim Testlauf für einen Livestream – mit entsprechender Technik werden sie für das Thema „Piraten“ virtuell auf einer Insel platziert. Foto: Musikschule Hersfeld-Rotenburg

„Bei der Vielzahl an existierenden Kursen in den Kooperationskindergärten war es schwer, mit allen beteiligten Eltern Termine für einen Video-Unterricht zu finden“, erklärt Wichman. In Zusammenarbeit mit den Lehrkräften Tatiana Bauer-Baranov und Evgenia Trieschmann hat er deshalb ein Alternativkonzept entwickelt, das als Übergangslösung den Kindern der musikalischen Früherziehung weiterhin Inhalte und Themen aus dem entfallenden Unterricht bereit stellen und zumindest auch den visuellen Kontakt zu den Musiklehrern als Bezugspersonen aufrecht erhalten soll.

Seit Januar werden fast wöchentlich neue Kurzvideos produziert und auf dem Youtube-Kanal der Musikschule allen Eltern und ihren Kindern frei zur Verfügung gestellt. Zum Einsatz kommt dabei moderne Aufnahme- und Schnitttechnik. Der Einsatz eines sogenannten Greenscreens ermöglicht es beispielsweise, die Agierenden wie in einem Film- oder Fernsehstudio frei zu stellen und vor unterschiedlichen Kulissen abzubilden.

„Inhaltlich kann man hier sogar mehr darstellen, als manchmal im Liveunterricht möglich ist“, sagt Timo Wichmann. Die Videos sollen aus seiner Sicht nicht als reiner Ersatz für die momentan nicht stattfindenden Unterrichtsstunden betrachtet, sondern in zukünftige Unterrichte und Projekte als digitaler Mehrwert mit eingebunden werden.

Einige der Kurzvideos haben es laut Wichmann sogar bereits in den Suchalgorithmus von Google geschafft, was für die gute thematische und technische Aufbereitung des Kanals spreche. Die Aufrufe erfolgten inzwischen teilweise weit über die Kreisgrenzen hinweg, so gibt es laut Wichmann Besucher aus Israel und der Ukraine.

Eltern von Kindergarten- und Vorschulkindern sei es möglich, sich durch die Videos über die Arbeit der Musikschule im Bereich der musikalischen Früherziehung zu informieren. Der Musikschulleiter hofft außerdem, „den Kindern damit auch etwas Freude und Hoffnung auf einen baldigen Neustart des Unterrichts in den vielen Kooperationsgärten im Kreis machen“ zu können. Zu finden sind die Videos und der Kanal über die Youtube-Suche mit dem Suchbegriff „Musikschule Hersfeld-Rotenburg“. „Für einen eigenen Kanallink mit unserem Namen fehlen uns aktuell noch ein paar Abonnenten, wir freuen uns daher über jeden Besucher, der unsere Inhalte abonniert“, so Wichmann. Zusätzlich zum Youtube-Angebot soll demnächst noch ein Zoom-Live-Stream an festen Terminen zur Verfügung gestellt werden, an dem sich Kinder mit ihren Eltern interaktiv beteiligen können.