Landwirtschaftliche Hinweise zur Blütenbehandlung im Raps
In den nächsten Tagen erreichen erste Rapsbestände die Vollblüte; Sclerotinia (Rapskrebs) führt in manchen Jahren zu erheblichen Ertragsausfällen. In angelegten Sklerotiendepots sind mittlerweile erste Fruchtkörper (Apothecien) des Pilzes gefunden worden. Die Sporen der Fruchtkörper benötigen für eine Infektion in den Blattachseln Temperaturen von 20°C und eine Luftfeuchte von 85%. Beträgt der Rapsanteil in der Fruchtfolge > 25, muss von einem erhöhten Befallsrisiko durch die Weißstängeligkeit ausgegangen werden; eine Blütenbehandlung ist dann anzuraten, bleibt aber Prophylaxe. Wegen der geringen Kurativleistung gegen Sclerotinia, das Fungizid möglichst nah am Infektionszeitpunkt der Krankheit, optimal zur Vollblüte, einsetzen. Präparate mit guter Dauerwirkung (u.a. Propulse, Proline, Efilor, Cantus Ultra) erreichen etwa 2 Wochen Wirkung. Bestände mit geringerer Ertragserwartung können alternativ mit halben Aufwandmengen von Azolen (Tebu - /Prothioconazol) + Strobilurinen o. Carboxamiden
( Azoxystrobin/Isofetamid) behandelt werden. Möglichst abends fahren - Pflanzen sind dann elastischer; empfehlenswert sind mind. 300 l Wasser/ha bei 5 km/h Fahrgeschwindigkeit – um Blattachseln u. Verzweigungen gut zu benetzen. Schadschwellen der Schotenschädlinge (v.a. Kohlschotenrüssler) wird i.d.R. allenfalls am Feldrand erreicht – die Zumischung eines Insektizides ist deshalb i.d.R. nicht notwendig! Vor einer Behandlung ortsansässige Imker informieren. Spritze zuvor sorgfältig reinigen – vor allem nach vorherigem Einsatz von Sulfonylharnstoffen!
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